Plenum 2.0

Aus Unibrennt Wiki (Archiv)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Plenum.JPG
Das Plenum zu Glanzzeiten als die Anfänger-Euphorie noch groß war

Seit Wochen wird das Konzept Plenum 2.0 online per Wiki, über viele Treffen der AG Konzepte und persönliche Gespräche, geschliffen.

Spätestens seit das Konzept am 20.11. im interuniversitären Plenum in der TU Graz, am 24.11 im Audimax Plenum der Universität Wien und am 26.11 im C1 Plenum am UniCampus Wien präsentiert wurde ist es nun doch schon einigermaßen bekannt geworden.

Das Konzept verwendet im Modus eine Varinate des systemischen Konsensierens. Das Konzept geht aber darüber hinaus und schlägt einen möglichst offenen wie effektiven Plenums-Ansatz vor. Nicht der Kompromiss sondern die Synergie wurde angestrebt.

Wir hoffen nun bei der baldigen Einführung viel lernen zu können und dass insgesamt das Bewusstsein für demokratische Entscheidungs-Prozesse steigt und dass so eine dynamische Entwicklung hin zu einer recht nachhaltigen Lösung entsteht. We solve by doing!

Zurück zu Konzepte_der_AG-Konzepte

Vorwort zur Diskussionskultur

Ablauf

Themen durchlaufen in der Regel einen Zyklus von 2 Plena.

  • Plenum 1: Diskussionsplenum
  • Plenum 2: Entscheidungsplenum

Themen, die nicht aufgeschoben werden können, sind als "dringlich" einzustufen und können dann noch in der selben Sitzung per SK abgestimmt werden. (Vorkehrungen für sinnlose dringende Anträge im Plenum 2.0)

Einleitung

Am Anfang jedes Plenas stellt sich der Moderator vor, sucht noch Leute als Protokollschreiber wenn notwendig, und erklärt seine Funktion und die Fakten zum Plenums-Verlauf. Eine gute Einleitung schafft eine gute Atmosphäre und Klarheit.

Open Micro

Gleich nach der Plenums-Einleitung, wahlweise vor oder nach einer Pause, darf das Mikro für Grüße, Ankündigungen usw. genutzt werden. Auch inhaltliche Inputs, die zum Nachdenken anregen sollen, können hier gebracht werden.

Open Micro!

Es kann jederzeit und besonders hier ein Stimmungsbild abgefragt werden.

Diskussionsplenum

Schon eine Zeit vor Plenums-Beginn (Bsp: 30 min) sind auf der Leinwand die Tagesordnungspunkte aufgelistet. Eine Liste der Themen des Plenums. (Die Liste entsteht in der Regel durch Kontakt mit der AG Plenumsvorbereitung)

Alle Themen sind untereinander aufgelistet auf der großen Leinwand. Weiters stehen ein oder mehrere Laptops vor dem Podium, gut zugänglich für das Publikum. Auch dort sind die Tagesthemen aufgelistet. Per Maus, Trackball, per Touchpad, Trackpoint oder Touchscreen (je nach Laptop) können per Klick zu jedem Thema Einwände ausgedrückt werden. (Diskussion über technische Vertrauenswürdigkeit hier)

Jeder darf natürlich nur ein Mal pro Tagesthema seine Punkte vergeben. (Siehe Betrugssicherheit bei der Abstimmung Plenum 2.0)

Das Punkte-System wird weiter unten genauer erklärt.

Automatisch wird sofort die Summe gerechnet (siehe Open-Source-Voting-Tools) und daraus ergibt sich die Reihung der Tagesthemen je nach eingestufter Anerkennung. Wichtigstes Thema zuerst.

Es gibt einen Zeitrahmen und dadurch kann es sein dass die unwichtiger eingestuften Themen das eine Mal nicht dran kommen. Solche Themen können einfach nochmals eingebracht werden.

(Siehe auch Psychologische Überlegungen zu Plenum 2.0)

Das Protokoll

Wie immer wird ein Protokoll verfasst. Wie immer wird es ins Wiki gestellt. Nun wird es auch an all jene per Newsletter versandt die interessiert sind. Auch per RSS kann das Protokoll abgerufen werden. Als PDF zum Download ebenso. Möglichst praktisch eben.

Die Menschen sollen informiert sein über den Verlauf des Diskussionsplenums, denn bald schon würde das Entscheidungsplenum folgen und man will ja vorbereitet sein.

Ebenso wird das folgende Protokoll des Entscheidungsplenums an alle Interessierten versandt.

Entscheidungsplenum

Diesmal sind wieder alle Tagesthemen eine Zeit vor Plenumsbeginn auf der Leinwand sichtbar. Nämlich genau jene Themen die beim vorhergehenden Diskussionsplenum durchgenommen wurden.

Wieder kann per Computer-Wahl über die Wertigkeit der Themen abgestimmt werden und die wichtigsten Themen werden oben gereiht und zuerst durchgenommen.

Neuerlich kann diskutiert werden aber diesmal kann man auch Vorschläge einbringen. Es geht darum eine möglichst kompakte aber umfassende List von Lösungsvorschlägen per Brainstorming zu generieren. (Siehe Framing und Clustering im Varianten-Entscheid)

Die Liste der Lösungsvarianten wird protokolliert und ist am Beamer sichtbar. Wenn die Diskussion abflacht bzw. das Zeitlimit erreicht ist kommt es zur eigentlichen Abstimmung:

Die eigentliche Abstimmung

Nach gründlichen Analysen und Diskussionen über das bestehende SK-Prinzip (siehe Protokolle der AG Konzepte) haben wir uns letztendlich für die Vergabe von Einwandspunkten entschieden. (Siehe auch Abgrenzung_Widerstandspunkte_vs.Beführwortungspunkte oder Was sind Einwandspunkte)

Für den manuellen Vorgang der Abstimmung gibt es einige technische Möglichkeiten, die auch gemeinsam eingesetzt werden können. Wir werden uns vorerst auf die Variante mit den Podium-Laptops konzentrieren.

Siehe Durchführung der Abstimmung im Plenum 2.0

Berechnung und Präsentation des Ergebnisses

Sobald alle Anwesenden die Stimmen abgegeben haben wird das Ergebnis von der Moderation präsentiert.

Was tun wenn die besten Varianten im Plenum 2.0 ganz nahe beieinander liegen

Es wird also jene Variante aus allen eingebrachten Lösungen gewählt, zu welcher es am wenigsten Einwände gibt. Dieses Prinzip ist sowohl invers wie auch viel differenzierter als das übliche Mehrheits-Prinzip. Es braucht dank der Einwands-Formulierung kein Veto mehr - die Entscheidung aus der Variantenfindung entspricht der entgültigen demokratischen Entscheidung. (siehe auch Argumente für und gegen das Veto)

(siehe auch Definition eines entscheidungsfähigen Plenums)

Man beachte: Indirekt ist ein Veto sogar noch möglich indem man bei dem nächsten Plenum die Überarbeitung der Entscheidung als Antrag einreicht.

Punktesystem

JedeR kann zu jeder Lösungsvariante seinen/ihren Einwand in Zahlen ausdrücken.

  • 0 Einwandspunkte wenn man mit der Variante vollkommen einverstanden ist. Kein Einwand.
  • 3 Einwandspunkte wenn man einige Bedenken zur Variante hat. Mittlerer Einwand.
  • 5 Einwandspunkte wenn man ganz starke Bedenken bei einer Variante hat. Maximaler Einwand.

Die Skala geht also von 0 bis 5. Man vergibt einfach jene Zahl, die am ehesten dem Gefühl des Einwandes zu einer Variante entspricht.

Ein beliebiges Beispiel

Es gibt drei Varianten zur Auswahl. (Rein fiktiv)

  • A) Wir kaufen Bananen.
  • B) Wir kaufen BIO-Äpfel aus der Region.
  • C) Wir kaufen gar nichts.

Jemand der Bananen schon wegen dem langen Transport ablehnt und große Lust auf Äpfel hat und ein sparsamer Mensch ist wird etwa so abstimmen:

  • ad A) 5 Einwandspunkte
  • ad B) 0 Einwandspunkte
  • ad C) 3 Einwandspunkte

Jemand der Bananen als ganz normales Obst betrachtet und Äpfel nicht besonders mag und weniger Verständnis für Sparsamkeit hat wird etwa so abstimmen:

  • ad A) 0 Einwandspunkte
  • ad B) 2 Einwandspunkte
  • ad C) 5 Einwandspunkte

Ausblick

Micha zeigt in seinen Ausführung eine Tuscherunde (ein Art Open Space) als Idee. ´hier

Kritik

Kritik zu vorläufigen Versionen dieses Konzeptes

Sind 5 Einwandspunkte zu wenig?

Ich (Sepp) habe soeben (3.12.) mit Herrn Visotschnig (sk-prinzip.net) das Modell in Kizz-vote besprochen. Meine Frage war, ob etwas gegen nur 5 W-punkte spricht. Seine Antwort: prinzipiell nicht! Aber 10 W punkte haben sich als einfacher herausgestellt, weil man bessere Nuancen als Widerstandswerte abgeben kann, aber besonders, weil die Auswertung einfacher ist. Das Dezimalsystem ist schließlich auch das bei uns am meisten übliche. Prozentuelle Werte sind dann einfacher umzurechnen und im Ergebnis darzustellen. Auch sein Computer-Programm zur Auswertung, das wir übernehmen könnten arbeitet mit 10 W, und könnte mit 5 W-punkten nicht übernommen werden.

Meine Anregung also: Man sollte KIZZ-vote mit 10 W-punkten programmieren. Dies würde vermutlich einiges an Arbeitserleichterung und Zeitersparnis bei der Auswertung bringen.

Ich bin überzeugt von diesem Modell, und es wird die Bildungsbewegung vor dem "Sich-Totlaufen" wegen endloser Diskussionen und Vetos bewahren und einen Weg zu einer neuen demokratischen Weiterentwicklung öffnen. Entscheidungen und Beschlüsse mit größtmöglichen Konsens sind damit machbar. Machtkämpfe, bei denen man andere Vorschläge bekämpft, werden überflüssig. Was zählt und sich durchsetzt, ist der geringste Widerstand in der Gruppe, nicht der größte Druck! Ein Problem wird ganz anders (ganzheitlich) betrachtet. Nicht nur das Licht, auch der Schatten bekommt einen Wert. Das Licht beleuchtet immer nur die eine Hälfte einer Sache. Was im Schatten ist (oft der größere Teil) bleibt verborgen und wird beim Mehrheitswahlprinzip nicht bewertet. Wer Systemische Konsensfindung ausprobiert hat, wird den Vorteil erkennen.

  • Anwort von Ernesto: Vorhin hat Herr Visotschig mich angerufen und wir haben Pro und Contra von 5 oder 10 Einwandspunkten diskutiert. Er war einverstanden dass man es für den Anfang ruhig einmal mit 5 versuchen kann. Von der Software her betrachtet ist es egal. Wir können gerne mal 10 probieren. Der Unterschied zwischen 10 und 5 Einwandspunkten ist minimal im Vergleich zum Unterschied zwischen Ja/Nein-Abstimmung und 5 Einwandspunkten. Vielen Dank für die Kritik und ich würde mich freuen wenn auch du am Dienstag ins Audimax kommen könntest.
  • Dazu Stellungnahme von Sepp: Ich habe keinen Einwand gegen 5 Widerstandspunkte, wenn damit eine leichtere Umsetzung von Konsensfindung mit System möglich ist. Ihr werdet das schon richtig machen. Kann leider erst am Mittwoch wieder nach Wien kommen, und bin schon gespannt wie es beim Plenum klappt. Ich denke ein erster Schritt wäre, dort eine SK-Abstimmung zu machen, ob man überhaupt SK verwenden bzw. ausprobieren möchte. Die Modalitäten im Plenum sind sicher ein Problem und gehören entwickelt. (mit Zettel? mit online voting? Kizz vote?) Wenn dies geschehen ist und funktioniert, und jedeR sieht, wie es läuft, wird sich das SK-Modell sicher durchsetzen. Ich würde deshalb nicht gleich wichtige Probleme mit SK zur Entscheidung bringen, bevor nicht alle das System kennen, es ausprobiert haben und vertrauen dazu haben.


Erklährung des Punktesystems

  • Finde die erklährung des Punktesystems hier nicht Klar. Würd es so neu Formulieren:

Jeder Lösungsvorschlag wird mit ein bis negativ bewertet. Das heisst: Wenn cih einem Lösungsvorschlag 5 punkte gebe, kann ich mit ihm überhaupt nicht anfangen und lehne ihn strikt ab, wenn ich einem Lösungsvorschlag 0 Punkte gebe, kann ich mir vorstellen mit der Lösung gut arbeiten zu können, finde sie also gut. Wenn ich alle Lösungen schlecht Finde, kann ich auch alle mit 5 Bewerten, Punkte sind nicht limitiert. Glaub so könnt das mensch verstehen., mfg.: Moritz

  • Antwort von Ernesto: Danke für den Einwand. Ich werde gleich ein Beispiel dazu machen damit das System verständlicher wird.

Allgemein

- Kritik: in der momentanen präsentationsform des "Plenum 2.0" finden sich a) einige popolistische strukturen (so wie damals als es viel besser war - etwas was an der struktur liegt? - faktor zeit vergessen?) b) wird die kritik am momentanen konzept durch eine auslagerung auf unterseiten relativ unsichtbar gemacht. -

  • Antwort von Ernesto: Bitte konkreter angeben welche Strukturen Populistisch auf dich wirken. Werden wir dann berücksichtigen.
  • Die Kritik am aktuellen Konzept befindet sich hier auf der Seite, so wie diese Kritik eben. Nur die Kritik amalten Konzept wurde ausgelagert da sie nicht mehr aktuell ist.
  • Antwort von Ernesto: Jedes Wort samt dem negativen Interpretationsspielraum auf die Waage zu legen statt das Gemeinte zu erfassen zu versuchen ist keine besonders synergetische Herangehensweise. Ich habe den gennnaten Satz auf jeden Fall 'entschärft'. Zur Info: Echte Öko-Freaks und starke Nachhaltiger würden sich keine Bananen kaufen, auch keine Fair-Trade. Regionales Essen ist viiiel besser.

Wieso werden kritiken an diesem Konzept verschoben oder gelöscht?

  • Antwort von Ernesto: Weil es eine Struktur gibt. Und hier ist eben das Kapitel für Kritik. Von mir wurde garantiert nie was gelöscht. Falls solche Vermutungen auftauchen bitte versuchen die gelöschte Kritik in der History finden und darauf hinweisen. Keine Sorge!

Negativpunkte

Ich finde es psychologishc bedenklich, wenn man Punkte vergibt, wenn einem etwas NICHT gefällt. Ich versteh zwar die Idee dahinter, fände es aber besser, wenn man z.B. mit 10 Punkten sagt man kann Punkte von +5 (viele Übereinstimmungen) bis -5 (viele Einwände) vergeben. Es hat dann nicht so sehr den Anschein, dass etwas nur angenommen wird, weil wenige Menschen was dagegen haben. Stattdessen ist die Botschaft dann: wir bestimmen dass, weil es die meisten Menschen gut finden

  • Antwort: Seit urdenklichen Zeiten wird versucht, den Wunsch von Menschen gegen den Widerstand anderer abzugleichen. Und immer wieder hat dieser Versuch zu Konflikten geführt, teils sogar bewaffneter Natur. Auch im gegenwärtigen Fall würde sich daran nichts ändern, wenn durch das Verfahren Lösungen angenommen würden, die zwar von vielen gewünscht, aber auch von vielen abgelehnt wären: Bei ihrer Verwirklichung wäre viel Sand im Getriebe, Konflikte wären vorprogrammiert.
Wenn jedoch durch das SK-Prinzip der Vorschlag angenommen wird, der in der Gruppe den geringsten Widerstand erweckt, so wird dadurch gesichert, dass er dem Konsens am nächsten liegt, dass er das geringste Konfliktpotenzial erregt und dass seine Verwirklichung so reibungslos wie möglich über die Bühne gehen wird. Dieser Vorschlag wird nämlich sowohl von allen Befürwortern getragen als auch von allen jenen, die nicht dagegen sind. Da die Befürworter in dieser "solidarischen Mehrheit" enthalten sind, trägt das SK-Prinzip auch den in der Gruppe vorhandenen Wünschen selbstverständlich Rechnung.

Nächster Kritikunkt

bitte weitere Kritik eintragen und wenn geht das Überschriften-System verwenden...