Diskussion:Inhalt des Infovortrags für die Vollversammlung
Ich hab diesen Text nur kurz überflogen und deswegen hab ich nur mal ganz spontan eine Ideen dazu:
ad 1) Ich finde die Ursachen der ganzen Misere tauchten schon viel früher auf (kurz erwähnen?) – und der Bologna-Prozess ist auch nur ein Resultat dessen: nämlich, dass in den letzten drei Jahrzehnten die Sozialstaaten zunehmend zu Wettbewerbsstaaten umgebaut wurden und im Zuge dessen auch Unis effizienter werden sollten! (Effizienz verträgt sich aber nicht gut mit Kreativität und nachdem Innovative Ideen und Erkenntnisse in der Wissenschaft oft das Produkt von neuen, kreativen Ansätzen sind, wäre Effizienzsteigerung schon mal kontraproduktiv!!!)
Dazu kam dann die Zerstörung des auf Demokratie aufgebauten Systems der Unis, die Tendenz eine „geistige Elite“ zu produzieren und die Unis zum sparen zu zwingen,…
Ja, blablabla…da könnte man ja kilometerweitausschweifen…
ad 1) Zur Chronik hätte ich da den Vorschlag Teile aus dem folgenden Artikel aus "Morgen" zu beziehen, mit dem Titel "Zusammenfassung des Protests":
Anfänge Ausgehend von den Widerständen der StudentInnen der Akademie der Bildenden Künste Wien, welche gegen die Einführung des Bologna-Systems protestierten, begannen mit der Besetzung des Audimax, am Donnerstag den 22. Oktober, die StudentInnenproteste der Uni Wien. Wer gerade an einer Vorlesung teilnahm, wurde mobilisiert und aufgefordert ins Audimax zu kommen. Binnen kürzester Zeit nahmen bis zu 700 Interessierte an der Diskussion im größten Hörsaal der Uni Wien teil. Eine enorme Gruppendynamik Es dauerte nicht lange, bis sich aus der großen Anzahl von Menschen einige herauskristallisierten, die das Wort übernahmen und die Diskussion leiteten. Jeder hatte etwas zu sagen und wollte seine Meinung mit anderen StudentInnen teilen. Es wurden Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit einzelnen Themen des Protests auseinandersetzen. Bis zum letzten Platz gefüllt war das Audimax dann gegen Abend, wo es ein breites Angebot an Musikdarbietungen gab. Am Freitag, den 23. Oktober, erreichten die aktuellen Proteste ihren vorläufigen Höhepunkt, als hunderte von MitstreiterInnen ihren Widerstand nach außen richteten und in Form einer Demonstration quer über den Ring in Richtung Wissenschaftsministerium marschierten. Der Protest geht weiter Dauern die Proteste über das „lange Wochenende“ an? Diese Frage wurde spätestens Samstagfrüh beantwortet, als die Protestierenden aus ihren Schlafsäcken stiegen, um für das erste Plenum die Gänge und das Audimax der Uni Wien zu säubern. Danach wurde weiter ernsthaft diskutiert. Raum für Diskussion Eine beinahe konstant bleibende Anzahl von über 1000 StudentInnen, Interessierten und MitstreiterInnen füllen nun täglich die Räumlichkeiten der Universität. Protestiert wird unter anderem gegen die schleichende Ökonomisierung der Universitäten, gegen Bildungsabbau. Die Studenten fordern freie Bildung für alle. Das Zentrum der Diskussionen ist weiterhin das Audimax, welches als Raum für Vorträge und gemeinsame Plena besetzt wurde. Bekannte Persönlichkeiten wie Robert Menasse, Werner Lobo, Isolde Charim, Christian Felber (Attac), Robert Misik und viele andere hielten in den vergangen Tagen, im Rahmen der Besetzung, Vorträge, solidarisierten sich und diskutierten mit den Studenten. Zukunft Solidaritätsbekundungen kommen inzwischen nicht nur von Universitäten der verschiedenen Bundesländer, sondern aus allen Bereichen der Gesellschaft. Die einzelnen Widerstandsbewegungen, z.B. die der DruckerInnen, der SchülerInnen und der KindergärtnerInnen verbinden sich mit jenen der Universitäten. Da über die Proteste sowohl kritisch als auch unterstützend in den Medien berichtet wird, beginnt sich ein öffentlicher Diskurs zu entwickeln. Es steht fest, dass die Proteste und der Widerstand der StudentInnen weiter gehen und wir uns gemeinsam für unsere zukünftige Bildung einsetzen.
ad 2) Vorschlag. Hier wäre es noch mal gut zu erwähnen, dass das ganze eine spontane Bewegung war, die sich erst später basisdemokratisch organisiert hat. Uns wird immer vorgeworfen, dass wir HS besetzen und unseren Mitstudenten das Studieren erschweren. Das ist natürlich nicht unsere Absicht, aber die letzten Wochen haben gezeigt, dass es andern nicht geht. Nach etlichen Demos und der Besetzung von HS würde uns das Ministerium immer noch am liebsten ignorieren und bis Weihnachten aussitzen. Es haben zwar Gespräche stattgefunden, aber diese waren kaum erfolgreich (z.B ÖH und Hahn), ansonsten gab es Diskussionen (z.B. ORF, ATV), die wirklichen Verhandlungen haben nach wie vor nicht begonnen, darum gibt es auch fast jede Woche Demos.
Immerhin haben wir es geschafft, die Bildungsdebatte loszutreten, was schwer genug war bei der verhaltenen und beeinflussten Berichterstattung der Medien. Allein die Tatsache, dass sich der ORF und andere große Tageszeitungen erst nach der ersten Großdemo wirklich mit der ganzen Thematik auseinandergesetzt haben, zeigt, dass es notwendig war HS zu besetzen. Und hätte es von Seiten der Bewegung nicht soviel Engagement gegeben, Gründung der Zeitung, die Protestwebseite, sämtliche AGs, Flyer und zig Stunden Arbeit, wer weiß, vllt wäre die ganze Bewegung nach ein paar Tagen verpufft.
Eine einzige organisierte Demo hätte es sicher nicht gebracht, die Besetzung war und ist notwendig, nur so verschafft man sich Gehör, ebenso bedarf es der Demos. Je mehr HS besetzt sind, umso größer ist das Zeichen nach Außen.
Ebenso wurde auch mal Kritik von Seiten anderer Studenten daran geübt, warum gerade der Audimax und nicht das Ministerium besetzt wurde. Erstens, weil das ganze spontan war, wie schon erwähnt, niemand wusste genau, was passieren würde, und zweitens, wie realistisch ist es denn, das Ministerium zu besetzen?? Die Polizei wollte ja anfangs den Audmiax eh räumen, was glücklicherweise nicht passiert ist. Jetzt stelle man sich vor, die Leute hätten das Ministerium besetzen wollen!
Wir betonen nochmals, dass es uns Leid tut, wenn irgendwer in seiner VO gestört wurde aufgrund der Besetzung. Sie war notwendig. Und es ist ja nicht so, dass alle VOs, die sonst im Audimax stattfinden ausfallen- sie finden alle statt, im Vienna Austria Center oder woanders und mittlerweile dürften die Betroffenen den Weg dorthin wohl gefunden haben, zumal diese Infos alle auf der univie-Webseite stehen.
Zusammenfassend: Man muss klar machen, warum die Besetzung notwendig war und darauf hinweisen, dass alle VOs nach wie vor stattfinden, nur halt woanders und sich entschuldigen.