Diskussion:Forderungskatalog

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Demokratisierung

Es reicht völlig aus die Demokratisierung der Universitäten zu fordern. Der ganze Rest kann später, und dann auch wirklich demokratisch, entschieden werden.
Es ist natürlich eine gute Idee auch die anderen Fragen jetzt zu diskutieren, weil die Situation dies begünstigt. Ich meine aber es solle keine Liste von Forderungen aufgestellt werden in der Entscheidungen und Verfahren zur Entscheidungsfindung enthalten sind.


Gesetzesentwürfe

Was die Punkte mit Quoten etc. betrifft; Wie wäre es, wenn sich eine Gruppe daran machen würde Gesetzesentwürfe zu formulieren. Möglichst professionell natürlich (Absprache mit Juridicum?), damit was zum vorweisen da ist. Ich möchte zudem hier nochmal daran erinnern, dass eine Quotenregelung nicht zwanghaft umgesetzt werden sollte, wenn es dazu zu Quatitätsabstrichen kommt. Die Uni sollte sich um die Zusicherung von ausreichend qualifiziertem Personal früh genug bemühen um "Engpässe" (weiß grad nix bessers) zu vermeiden.

- Unter Qualitätsverbesserung fällt auch: Es gibt massive Lücken im Studienbeihilfensystem für Student/inn/en, die ihr Diplomstudium auf ein Bach/Master umstellen mussten/wollten. Diese Personen haben akute Anrechnungsprobleme, weil das Beihilfensystem nicht darauf eingestellt ist, der Mehraufwand an ECTS der ein Bach. ggü. einem sog. "ersten Studienabschnitt" mit sich bringt, kann nicht adequat transferiert werden - die bearbeitenden Personen WISSEN NICHT, wie sie damit umgehen können! Es gibt keine adequaten Formulare! Diese Studierenden sind jene, die genau jetzt bis zu einem Jahr lang zusätzliche, mitunter inhaltlich redundante LVs besuchen müssen, ohne dass von seiten der Studienbeihilfenbehörde Rechnung getragen wird! Hier wurde massiv geschlampt!

Kommentare eines Grazer Uni-Mitarbeiters

Viele Forderungen erscheinen mir sehr gut, manche aber auch unrealistisch oder unsinnig. Insbesondere auf letztere bezieht sich unten folgende Liste. Vorher aber noch eine generelle Anmerkung: Die Forderungsliste ist ja auch ein zentrales Instrument zur Repräsentation der Protestbewegung. Das wird durch die zahlreichen Rechtschreib- und sonst. sprachlichen Fehler einfach ruiniert.

Antidiskriminierung

  • uenquote: Das ist z.B. in techn. Fächern im akademischen Bereich einfach unrealistisch - wenn <10% der Studierenden weiblich sind, wo sollen dann bitte 50% wiss. MitarbeiterInnen und ProfessorInnen herkommen?
  • Anerkennung aller ausländischen Abschlüsse: Da gibt es sicher einiges, was bereinigt gehört - in beide Richtungen. Aber es gibt z.B. auch Länder,in denen "Universitäten" völlig legal für wenige tausend Euro akademische Titel verkaufen. Sollen die dann auch automatisch anerkannt werden? Und was ist mit jenen Ländern, bei denen ein Großteil des Bachelorstudiums darauf verwendet wird, dasAllgemeinwissen der Studierenden auf das Niveau der hiesigen Matura vzu bringen?

Demokratisierung der Universitäten

  • Zusammenlegung von Unterrichts- und Wissenschaftsministerium - Nein Danke!! Das hatten wir gerade, und das Ergebnis waren Studiengebühren und ein "mit der heißen Nadel gestricktes" UG2002.
  • Bottom-Up vs. Top-Down und quantifizierende Kontrollmechanismen: Man kann nicht beides haben,völlige Freiheit für die einzelnen Lehrenden und Forschenden aber ja keine ProfessorInnen als kleine Götter.

Ökönomisierung und selbstbestimmtes Studieren

  • Zeitlich befristete Verträge: Eine derartige Tradition von weitgehend unbefristet UniversitätswissenschaftlerInnen, wie es in Österreich üblich war, gibt es m.W. sonst nirgends auf der Welt - und es fördert die geistige Inzucht. Wo sonst gibt es ProfessorInnen, die vom Studium bis zur Pensionierung nur eine einzige Universität kennen gelernt haben - und wie sollen diese ProfessorInnen jemals wirklich neuen Ideen und Denkansätzen begegnen?
  • Freiheit von Drittmittelforschung: Wir brauchen die Freiheit der Forschung! Aber Forschung darf auch nicht sinnfrei werden, sondern die Universität hat ganz klar auch die Verpflichtung, daß ihre Forschung der Gesellschaft (und dazu gehört auch die Wirtschaft!) nützen möge.Deshalb ist die Mischung aus (völig freier) staatlicher Forschungsförderung und (ziel- und ergebnisorientierter) Drittmittelforschung so wichtig.
  • Lehr- und Ausbildungsqualität, Zugangsbeschränkung, KO-Prüfungen: Daß die Qualität der Lehre mit steigenden HörerInnenzahlen leidet, dürfte allen klar sein. Darüber hinaus muß aber einfach die ungeliebte Feststellung erlaubt sein, daß es einfach Studierende gibt, denen es nun mal etwas am geistigen Rüstzeug für das Studium im gewählten Fach fehlt und die dann auch das Niveau senken. Damit beschneide ich dann die Möglichkeiten derer, die nun mal begabter sind. Bei allem Willen, jedem/r gleiche Möglichkeiten zu bieten:
  1. Ich darf - und will - die Begabteren nicht in ihrer Entfaltung beschränken!
  2. Wer die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium (in dem gewählten Fach) nicht mitbringt, dem möge dies frühzeitig signalisiert werden. Persönlich halte ich es für ein Verbrechen an denjungen Menschen, sie in falscher Hoffnung zu lassen, aufgrund derer sie dann Zeit und Mühen verschwenden.
    Bei künstlerischen Studien steht es ja auch außer Frage, daß man entsprechende Begabungen braucht. Warum will das bei wissenschaftlichen Studien niemand einsehen?
  3. Darf die Universität von der Gesellschaft fordern, sehr viel Geld in Ausbildungen zu stecken, die zwar bei Studierenden beliebt sind, für deren AbsolventInnen aber bei weitem kein so hoher Bedarf existiert? Oder ist die Ausbildung dann eine Liebhaberei der betreffenden Studierenden?
    Wollten wir für alle Studierwilligen adäquate Ausbildungsbedingungen bieten, müßten die Universitätsbudgets wohl auf das drei- bis fünffache des jetzigen Standes angehoben werden, Kosten für die dann nötigen zusätzlichen Gebäude nicht mit einberechnet.

Einige meiner Aussagen sind sicher unpopulär - aber nach 15 Jahren wissenschaftlicher Arbeit an verschiedenen Universitäten und in Instituten verschiedener Fachrichtungen entwickeln sich solche Ansichten quasi automatisch.

Ergänzungen aus Innsbruck (AG Forderungen des "Sowimax") [Stand: 1.11.2009]

Wir haben hier in Innsbruck im großen Plenum über einen etwas älteren Forderungskatalog von euch abgestimmt. Dabei haben sich die Menschen bei den meisten Punkten solidarisch zu euch ausgesprochen. Bei einigen anderen Punkten herrschte Diskussionsbedarf. Deswegen wollen wir euch nun diese Liste zukommen lassen mit den Punkten, die wir teilen können und den Punkten die wir zur weiteren Bearbeitung verschoben haben. Es wäre nett, wenn ihr uns bezüglich dieser Punkte mehr Informationen darüber geben könnt, wie diese gemeint waren.


1) Bildung statt Ausbildung

Bildung für eine mündige Gesellschaft und nicht bloße Ausbildung nach wirschaftlicher Verwertbarkeit! Unser Ziel ist die Möglichkeit eines freien, selbstbestimmten Studiums für Alle! Wir wollen keine Verschulung der Studienpläne! Daher fordern wir eine grundlegende Überarbeitung des BA/MA Systems. Wir fordern:

• Schluss mit den STEPs als versteckten Zugangsbeschränkungen. Die STEP als eine tatsächliche Orientierungsphase statt als Selektionsinstrument durch Knock-Out Prüfungen.

• Freie Gestaltung des Studiums – Schluss mit der unnötigen Verzögerung durch Voraussetzungsketten

• Freie Wahlfächer statt Erweiterungscurricula

• Weg mit den intransparenten Anmeldesystemen

• Freie Master und PhD Zugänge

• Gewährleistung der Beendigung des begonnenen Studienplans (zB Diplom). Dazu bedarf es eines entsprechenden Lehrangebots und fixer Äquivalenzlisten sowie der bestehenden Übergangsfristen.

• Aufrechterhaltung der noch bestehenden Diplomstudiengänge

• Gewährleistung der Anrechenbarkeit von LVs und Abschlüssen im In- und Ausland

Gesamter Punkt wurde akzeptiert mit einer Veränderung bzgl. Erweiterungscurricula. Da es solche in Innsbruck nicht gibt wurde dieser Punkt in "Freie Wahlfächer in die Studienpläne" abgeändert


2) Freier Hochschulzugang

Freie Studienplätze für Alle und Abschaffung der Studiengebühren, auch für nicht-EU-BürgerInnen und Langzeitstudierende. Die Sicherstellung eines angemessenen Lehrangebots und die Qualität der Lehre darf nicht durch Zugangsbeschränkungen erwirkt werden. Freier Hochschulzugang und qualitativ hochwertige Lehre sind kein Widerspruch! Es gibt nicht zu viele Studierende sondern nur zu wenige Studienplätze!

Gesamter Punkt wurde akzeptiert. Ergänzung: den nicht-EU-Bürger_innen werden explizit Asylwerber_innen hinzugefügt


3) Demokratisierung der Universitäten Unser Ziel ist die demokratische Organisation der Universitäten. Dazu gehört eine Demokratisierung der Verwaltung in einer Form, die ProfessorInnen, Studierende, das wissenschaftliche und das nicht wissenschaftliche Personal gleichberechtigt an der Entscheidungsbildung beteiligt. Wir fordern:

• Neuverteilung der Stimmrechte im Senat mit dem Ziel einer echten Demokratisierung zum Beispiel nach dem Prinzip der Viertel-Parität

• Keine Studienplanänderungen ohne Mitbestimmung der Studierenden

• Einführung demokratischer Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen

• Transparente Entscheidungsfindungsprozesse müssen auf allen Ebenen etabliert werden

• Anti-Diskriminierung als Grundkonsens in allen universitären Bereichen

• Ersatzlose Abschaffung des Universitätsrates

• Auflösung des Top-Down Prinzips

• Rücknahme der ÖH Wahlrechtsreform 2004 – Wiedereinführung des Direktwahlmodus bei ÖH Wahlen

• Studentische Räume müssen geschützt werden

Zusätzlicher Diskussionsbedarf herrschte hier bei folgenden Punkten: Einführung demokratischer Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen, Transparente Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen, studentische Räume müssen geschützt werden. Wir bitten um ein kurzes Update, welche dieser Forderungen noch aktuell sind bzw. welche dieser Inhalte in neue Formulierungen aufgegangen sind. Jegliche Hintergrundinformation, die uns hilft zu verstehen welche Intentionen und Überlegungen hinter diesen Forderungen stehen würde uns helfen.


4) Ausfinanzierung der Universitäten

• Transparenz bei der Finanzierung von Forschung und Lehre

• Mitbestimmung bei der Mittelverwendung an Universitäten

• Abschaffung aller noch bestehenden Studiengebühren, auch für nicht-EU-BürgerInnen und Langzeitstudierende

• Finanzielle Absicherung der Studierenden

• Wiedereinführung der StudentInnenfreifahrt

• Aufhebund aller finanziellen Zugangsbarrieren im Bildungsbereich

Zusätzlicher Diskussionsbedarf herrschte hier bei folgenden Punkten: Finanzielle Absicherung der Studierenden, Wiedereinführung der Student_innenfreifahrt Wir bitten um ein kurzes Update, welche dieser Forderungen noch aktuell sind bzw. welche dieser Inhalte in neue Formulierungen aufgegangen sind. Jegliche Hintergrundinformation, die uns hilft zu verstehen welche Intentionen und Überlegungen hinter diesen Forderungen stehen würde uns helfen.


5) Das Behindertengleichstellungsgesetz muss an allen österreichischen Universitäten umgesetzt werden, um ein barrierefreies Studieren zu ermöglichen.


6) Beendigung der prekären Dienstverhältnisse an den Universitäten


7) 50% Frauenquote in allen Bereichen des universitären Personals


Über die Punkte 5, 6 und 7 wurde noch nicht abgestimmt.

Missbrauch / Störung

Was tun gegen mutwillige Unterwanderung unserer Bewegung durch Einfügen von lächerlichen Kommentaren in den Forderungskatalog? Ich habe die letzten Minuten versucht Sätze wie "zahlen dafür sollen die Pensionisten, die eh zuviel bekommen, obwohl sie nichts arbeiten." oder "Die Schaffung erfolgt durch zubetonieren aller Grünflächen in Wien." zu löschen. Die ständige Kontrolle ist aber sicher eine Sisyphosarbeit. Gibt es da keine Möglichkeit die einzelnen abgestimmten Forderungskataloge per Datum abzusichern und nicht mehr editierbar zu machen (außer im Abschnitt "Diskussion")? Mittlerweile greifen genug externe Personen/Medien für Informationen auf unser Wiki zu - hier geht es um unsere Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit.

wenn die merheit in dieser wiki sinnvolle beiträge / korrekturen / undos abliefert wird die wiki funktionieren
wenn nicht ist die wiki nicht zu retten
wenn alle hier 188.138.32.33 sind ist es aber schwierig missbrauch zu be/verhindern
wenn ich mir anschaue was in den abhängigen medien als forderungen der studenten verbreitet wird ist das hier noch eine oase
ich habe eben versucht mich zu registrieren, finde aber unter login keine möglichkeit einen neuen account anzulegen?!?! habe ich etwas übersehen?!

Hinweis auf neue Einfügungen/Störaktionen

Ich habe schon vor zwei Tagen im Forum (http://unsereuni.at/?p=4486) darauf hingewiesen dass die konkreten Forderungen an die Uni Wien wieder verändert wurden. Es geht um Punkt 1.3, wo in Absatz b) eingefügt wurde: "Die finanziellen Mittel je Studium sollen sich an der Steuerleistung ihrer Absolventinnen und Absolventen orientieren." Außerdem Punkt 3.1 Absatz b) "Der Schutz (der selbstverwalteten Räume) hat durch bewaffnete Militäreinheiten zu erfolgen." Auf meinen Forumseintrag hat niemand reagiert, so hoffe ich dass diesen Eintrag hier ein/e Verantwortliche/r liest und die betreffenden Stellen entfernt. wuzi.at

danke für die hinweise. so wie ich das verstehe, sind wir alle hier verantwortlich - jeder kann eingreifen, wenn er/sie missbrauch entdeckt. ich habe die betreffenden stellen nun korrigiert, bitte euch aber alle weiterhin regelmäßig korrektur zu lesen.

Vorschlag: Werbung raus!

Wie wäre es mit der Forderung nach genereller Werbefreiheit im Bildungssysterm (Schulen sind ja mittlerweile geradezu "überschwemmt" mit Werbeschrott - besonders häufig werben z.B.: Banken)? Passt zu "Gegen die Ökonomisierung"...

Nur so eine Idee - vielleicht liest das ja mal wer aus der AG Forderungen.