Vorschlag eines Reaktionsbriefes auf die Verhaltensweisen des Rektorats seit 5.1.2010

Aus Unibrennt Wiki (Archiv)
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Liebe Alle, aufgrund des Verhaltens des Rektorats in Bezug auf Audimax und C1 halten wir es für wichtig, gegenüber dem Rektorat eine klare Stellungnahme abzugeben.

Dazu haben wir einen offenen Brief verfasst, in zwei Plena diskutiert und zum Unterzeichnen ins WIKI gestellt (klick "edit", füge Vorname dazu, klick "save page"). Dazu laden wir auch Dich ein.

Infos und Rückfragen gerne unter


+43 699 190 302 24 Peter (C1, VOKÜ, Mitarbeit bei AG Presse)

oder

+43 681 107 139 76 Günter (AG Freie Bildungs Demokratien)

oder

Markus markussquatsvienna@gmx.at

________________________________________________________________________________________________________________________________________ Offener Brief an Rektorat bezüglich der aktuellen Verhandlungen.


Bitte unterzeichnen.


Wien, 15. 01. 2010

An seine Magnifizienz, Herrn Rektor Dr. Winckler, und die sehr geehrten Damen und Herren des Rektorats.

Davon ausgehend, dass man mit Ihnen Vereinbarungen treffen kann, an die sie sich auch halten, haben wir Ihnen am 5. Jänner gegen 23.00 Uhr einen auf ihrem „Angebot zum weiteren Vorgehen“ vom 5. Jänner 18.30 beruhenden Vereinbarungsvorschlag per Mail übermittelt. Dieser stellt im Einklang mit Ihrem Schreiben vom 5. Jänner fest, dass WIR IHNEN den Hörsaal C1 für den normalen Lehrbetrieb im Rahmen der Besetzung zur Verfügung stellen.

Sie haben die Stirn gehabt, den C1 auch außerhalb des Vorlesungsbetriebes durch Versperren zu blockieren. In Ihrem Mail vom 5. Jänner sprechen Sie nur davon, dass Besetzungen und ähnliche Aktionen unserer Vereinbarung "abträglich " wären. In ihrem Schreiben vom 7. Januar haben Sie eine Nichtbesetzung und das Nicht-Stattfinden von anderen wirksamen Protestaktionen zu einer unabdingbaren, jedoch unannehmbaren, BEDINGUNG für die Aufrechterhaltung ihres Angebots vom 5. Jänner gemacht.

Es musste Ihnen bewusst sein, dass NIEMAND - schon gar nicht eine basisdemokratische Bewegung wie wir - dafür garantieren kann, dass solche Maßnahmen nicht von einzelnen Personen ergriffen werden. Das wird mit Sicherheit der Fall sein, wenn Sie im Unterschied zu den RektorInnen anderer Universitäten unsere Forderungen auch zukünftig ignorieren. Obwohl diese sogar vom bisherigen Vorsitzenden der Rektorenkonferenz als gerechtfertigt erachtet werden.

An das oben Gesagte anknüpfend, möchten wir Sie darüber in Kenntnis setzen, dass es auch juristisch unwirksam ist, eine Gruppe für die Handlungen von Einzelpersonen haftbar machen zu wollen. Sie legen uns einen Text vor, den man nur so interpretieren kann, dass Sie sich nicht scheuen, uns eine Vereinbarung vorzuschlagen, die auf Scheitern angelegt ist. Sie irren, wenn Sie meinen, dass Sie so mit uns umgehen können.

Dabei könnten Sie es ganz einfach haben, indem Sie endlich - wir warten seit November auf ein Schreiben von Ihnen - Ihrer Verantwortung zur Herstellung eines Lehrbetriebes nachkommen, den man zu Recht als einen universitären bezeichnen kann. Dann hätten Sie Winckelzüge - wie jene in der Raumfrage - gar nicht nötig, weil wir gemeinsam Schulter an Schulter für so eine Universität kämpfen würden.

Die oben beschriebenen Fakten zeigen dagegen ganz klar, dass Sie unser Angebot vom 5. Jänner genutzt haben, um uns zu einer Entscheidung zu bewegen, die wir sonst nicht getroffen hätten. Dass ein an dem Gespräch teilnehmender Student Ihren auch rechtlich bedenklichen „Vertrag“ eigeninitiativ unterschrieben hat, ist ein Faktum, das an diesen Tatsachen nichts ändert. .

Darüber hinaus haben Sie und Frau Mag. Blum, bei dem am 7. Jänner stattgefundenen „Gespräch“, uns gegenüber ein geradezu demütigendes Verhalten gezeigt. während Sie im vorletzten Gespräch ein vordergründig ausgesprochen freundliches Gesprächsverhalten an den Tag legten. Offenbar wollten sie damals ein positives Entscheidungsklima schaffen.

Ihre heutige Aktion war die nächste Eskalationsstufe: Jemandem ein Ultimatum zu stellen, ohne ihm vorher eine Problemlösung anzubieten - was im Falle der Volksküche ganz leicht möglich gewesen wäre - ist nicht einmal zwischen verfeindeten Staaten üblich. Warum nehmen Sie sich kein Beispiel an anderen RektorInnen, die mit ihren StudentInnen auf gleicher Augenhöhe verhandeln und an gemeinsamen Workshops teilnehmen? Das erwarten wir auch von Ihnen.

Zu unseren bildungspolitischen Forderungen

Darum geht es eigentlich. Sie haben dazu bis jetzt nicht einmal Stellung bezogen. Ganz zu schweigen davon, dass Sie - im Gegensatz zu den meisten RektorInnen vieler anderer Universitäten - zumindest unseren im Rahmen des UOGs erfüllbaren Forderungen nachgekommen wären.

Wir sind uns bewusst, dass sich viele unserer Forderungen an die Politik wenden. So wie sich die heute bedauerlicherweise an der Macht befindlichen PolitikerInnen in die Geiselhaft der internationalen Finanzmarktakteure und der imperial agierenden transnationalen Konzerne begeben haben, vermitteln Sie den Eindruck, dass Sie sich als deren Erfüllungsgehilfe verstehen, statt mit uns gemeinsam für eine Änderung dieser Umstände und eine Universität zu kämpfen, die diesen Namen verdient.

Entwickeln Sie statt dessen mit uns gemeinsam das Konzept einer Universität, das die Entwicklung einer ökologisch-kooperativen Gesellschaft befördert und geben Sie uns ohne WENN und ABER die Räumlichkeiten, die wir zu einer effektiven Wahrnehmung unserer Arbeit brauchen (siehe den beigefügten Forderungskatalog).

Sollten Sie aus welchen Gründen immer zu so einem – einem/einer RektorIn der Universität Wien angemessenen - Verhalten nicht bereit sein, müssten wir Sie auffordern, daraus die Konsequenz zu ziehen und Ihre Funktion einem/einer kooperativeren, sachlich und sozial kompetenteren NachfolgerIn zu überlassen.

Mit freundlichen Grüßen

Konstruktive Mitglieder der Bildungsprotestbewegung

Andrea Andreas Christoph Günter Karin Markus Patrick Peter Sarah Regina Valentin Viktoria

Entwurf des Raumforderungskatalogs

  1. C1 während der vorlesungsfreien Zeit, indem Sie uns 5 Schlüssel übergeben und wir ein besenreines Verlassen sicherstellen. Sie gestatten die Mitnahme und den Verzehr von Speisen und Getränken. Sie erheben gegen das Anbringen von Transparenten und Plakaten - die keine persönlichen Beleidigungen, sexistischen oder rassistischen Inhalte aufweisen - keinen Einspruch, soweit dies an den Seitenwänden und der Rückwand erfolgt.
  2. C1 Foyer und GEWI Gang.
  3. Die Garderobe im Foyer des C1 am Campusgelände der Universität.
  4. Die Aula im Hof 1 des Campusgeländes, einschließlich der Bereitstellung der für ein ordnungsgemäßes Arbeiten erforderlichen Möblierung und Infrastruktur.
  5. Den ehemaligen unibrennt-Presseraum neben dem Audimax (Prominentenzimmer), einschließlich der Bereitstellung der für ein ordnungsgemäßes Arbeiten erforderlichen Möblierung.
  6. Die Garderobe des Audimax.
  7. Die bereits angebotenen Büroräume bei Treppe 9, Hof 5 im Hauptgebäude der Universität, einschließlich der Bereitstellung der für ein ordnungsgemäßes Arbeiten erforderlichen Möblierung und Infrastruktur.
  8. Eine feste Räumlichkeit am NIG, einschließlich der Bereitstellung der für ein ordnungsgemäßes Arbeiten erforderlichen Möblierung und Infrastruktur.
  9. Die Räumlichkeiten des Universitätssportinstitutes im Hauptgebäude der Universität außerhalb von Vorlesungs- und Prüfungszeiten.

Sie gewährleisten den offenen Zugang zu allen Objekte, ausgenommen zu jenen Zeiten, in denen Vorlesungen oder Prüfungen stattfinden. Damit auch wir ordnungsgemäß planen können, werden Sie uns den Vorlesungszeitplan spätestens am Montag vor der jeweiligen Woche bekanntgeben. Danach geplante Vorlesungen sind möglich, sofern wir zu den gewünschten Zeiten selbst noch keine Veranstaltungen geplant haben.

Wenn bei größeren Veranstaltungen Bedarf besteht, dürfen auswärtige Gäste im USI übernachten.

Das von uns ausgesprochene Verbot von rassistischen, sexistischen, abwertenden oder gewaltsamen Äußerungen und Verhaltensweisen bleibt aufrecht und wird auf alle uns zukünftig zur Verfügung stehenden Räume, auch innerhalb von Vorlesungszeiten, ausgedehnt.

Bildungspolitische Forderungen

Eine klare, öffentliche Stellungnahme zu unserem Allgemeinen Forderungskatalog und Ihre vorbehaltlose Unterstützung bei dessen Umsetzung.