Diskussion:Kritik an unserer Besetzung und deren sachliche Beantwortung

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Halte die Argumente auf der Hauptseite noch für zu defensiv; gibt es irgendwann ein Treffen, bei dem an diesen weiterearbeitet werden soll, oder ist die Bearbeitung über Wiki angebrachter?

Sie sind deshalb defensiv, weil sie auf bestimmte Kritikpunkte reagieren. Für andere Dinge gibt es andere AGs. Abgesehen davon ist diese Seite nicht Ergebnis einer AG, es gibt aber AGs mit Treffen, die sich ähnlichen Aspekten annehmen. Einfach bei den BesetzerInnen in deiner Nähe nachfragen. Diese Seite entstand aufgrund einer Auslagerung einer anderen Diskussion. Ich wäre aber dennoch dagegen, sie einfach zu löschen o.ä.
Die Page direkt zu bearbeiten, entspricht nicht der Machart eines Wiki, Ausgangspunkt ist die Dikussionsseite.

Kriterien für Ausschlüsse bzw. deren generelle Diskussion

Darüber hinaus gibt es auch ausschließende Kriterien (rassistisch, diskriminierend, intolerant, sexistisch, antisemitisch, nationalistisch)

"Demokratisch ist es, dem anderen zuzuhören, seine Meinung zu erwägen, das, was einem selbst einleuchtet, zu akzeptieren und gegen das übrige, unter ständiger Wahrung des Respektes vor der Person des anderen, seine Gegenargumente hervorzubringen." - Walter Scheel

Ihr behauptet Basisdemokratisch zu sein, wo JEDER eine Stimme hat und das Recht hat seine Meinung zu äußern. Ich nehme jetzt einfach mal an: Ihr bekennt euch zu den Menschenrechten. (Sollte ich falsch in dieser Annahme liegen, bitte korrigiert mich). Hier mal ein kurzer Auszug:

- Recht auf Freiheit, Eigentum und Sicherheit der Person

- Allgemeine, nur durch Gesetz beschränkbare Handlungsfreiheit

- Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre

- Meinungsfreiheit

- Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit

[...]

- Unschuldsvermutung (in dubio pro reo)

Gleichzeitig aber schließt ihr bestimmte Personen, von der Teilnahme aus (z.B. nationalistisch), schließt aber andere, mit ähnlich radikaler Meinung ein (z.B. kommunistisch). Ihr führt euch also selbst ad absurdum. Es ist genau der Punkt einer Demokratie, dass sie auch denen Rechte gibt, die sie ablehnen (oder wo behauptet wird sie würden sie ablehnen). Wie genau darüber entschieden wird wo diese Grenze verläuft, ist nicht nachzuvollziehen und fördert Vorurteile gegenüber einer Personengruppe. Z.B. ihr schließt nationalistische Meinungen aus, so trifft das auf die meisten Burschenschaftler zu, also wird übertragen: nationalistisch - Burschenschaftler. So werden alle Burschenschaftler ausgeschlossen, egal ob sie nun nationalistisch sind, oder nicht. Diese Verallgemeinerung führt allerdings zu einem Stereotyp: Burschenschaftler - nationalistisch, konservativ, katholisch, usw. Es trifft jetzt nicht zu, dass ihr z.B. Konservative ausschließt, allerdings folgt aus der Assoziation mit dem Stereotyp schnell der Umkehrschluss: konservativ - Burschenschaftler, nationalistisch, katholisch, usw. Es wird also die diskriminierung Konservativer gefördert (Ausgangspunkt jeder Diskriminierung kann eine Bewertung von Menschen anhand von tatsächlichen oder zugeschriebenen gruppenspezifischen Merkmalen sein. Beispiele hierfür sind u.a. Religion oder politische Anschauung). Es lässt sich also leicht schließen, dass ihr nur bestimmte Meinungen akzeptiert, nämlich solche die euch passen, andere jedoch diskriminiert.

Ich glaube es ist überflüssig zu erwähnen, dass es sich hierbei um Doppelmoral handelt und ihr euch genau derselben Misstat schuldig macht, wie diejenigen, die ihr ausschließt. Ihr seid also keinen Deut besser. - Einer

Es ist weit verbreiteter, bewährter Konsens, dass es für öffentliche Veranstaltungen irgendwelche Ausschluskriterien geben muss. Ein Extrembeispiel: Wenn im Plenum einer besetzten Uni ein Holocaust-Leugner auftreten würde, würden die meisten sich einig sein, dass das Wort entzogen wird. Auch dies kann man diskutieren. Aus einer sehr liberalen Haltung heraus, kann man auch solche Wortmeldungen zulassen, begründet wird dies meist mit einem Publikum, das selbst zur Abwägung fähig ist ("Demokratie hält das aus"). Persönlich stimme ich dem zu, das prinzipielle Problem bleibt jedoch (siehe Text). Hervorzuheben ist hier, dass der Text auf einen konkreten Vorwurf reagiert. Ausschlusskriterien bzw. deren Diskussion sind eine analytische Frage, ob sie dann auch wie durchgesetzt werden, ist eine andere Diskussion.
Generell stellt sich hier die Frage des Toleranz der Intoleranz. Ein Widerspruch, der so nicht aufzulösen ist. Jede Bewegung und jede öffentliche Diskussion hat mit diesem Widerspruch zu leben gelernt und ist an ihm intellektuell gewachsen. Die einen beantworten diese Frage so, die anderen so. Darüber hinaus stellst du aber auch inhaltliche Fragen, ist z.B. eine Vokabel wie Sozialismus schon Ausschlusskritierium? Die BesetzerInnen der Doppelmoral zu bezichtigen, macht daher nur in Grenzen Sinn.
In der Tat gibt es Ausschlusskriterien, die jedoch in Plena bisher kaum relevant wurden. Hier kommt es gelegentlich zu Überreaktionen: weil man nicht das Gefühl haben will, sich etwas von jemand "kaputt machen zu lassen" wird dann vorschnell z.B. eine Wortmeldung abgewürgt. Kam das bisher vor, hat aber die Vernunft der Plena wieder Toleranz durchgesetzt. In der Realität werden die Dinge also nicht halb so heiss gegessen, wie sie gekocht werden. Die BesetzerInnen führen am Eingang keine Gesinnungskontrollen durch. Die Bewegung ist von Anfang an sehr offen gewesen und eine linke Diktatur will wohl niemand errichten.
Darüber hinaus scheinst du links und rechts gleichstellen zu wollen, bzw. linke und rechte Extremismen. Hier kann man unterschiedlicher Meinung sein, wann Extremismus beginnt und wo er aufhört. Man kann die Frage stellen, ob die bipolare Unterscheidung links - recht noch richtig ist bzw. jemals richtig war. Aus deiner Argumentation höre ich jedenfalls heraus, dass du Links und Rechts sehr wohl gleichstellst. Der Ausschluss von Burschenschaften ist aber etwas anderes als der Ausschluss von jungen Kommunisten. Dass beide politische Spektren zum Totalitären neigen können sei dem unbenommen. Ich stimme dir insoweit zu, dass es falsch ist, pauschal ganze Gruppen auszuschließen. Aber das Plenum bzw. andere Versammlungen sind für gewöhnlich fähig, vernünftige Menschen zu erkennen, wenn sie eine Argumentation entfalten. Dies habe ich vor Ort mehrfach live erlebt. Hier brennende Fackeln und politische Tribunale zu vermuten, ist doch reichlich übertrieben.
Ich hab Sozialismus, politische Tribunale, brennende Fackeln, Gesinnungskontrollen und linke Diktatur auch nicht erwähnt, auch die Worte links oder rechts, habe ich nicht genannt, aber darum gehts ja nicht.
Du sagst, die gelebte Wirklichkeit und die Theorie gehen auseinander, das finde ich auch. Zu den positiven Beispielen, die du erwähnst kenn ich nämlich auch Negativbeispiele. Siehe zum Beispiel dieser Ausschnitt: http://www.youtube.com/watch?v=EC_nc9YIC68
Ich möcht mich jetzt weder an den Burschenschaftlern aufhängen, noch als Anwalt für sie sprechen, ich Teile auch ihre Meinungen nicht, finde aber trotzdem, dass sie ein verdammt gutes Beispiel für eure (nicht deine) Intoleranz darstellen.
Das politische Spektrum in Links und Rechts aufzuteilen, ist eine schwarz-weiß Sicht mit Graustufen, aber die Wirklichkeit ist wesentlich komplizierter und die Zusage zu bestimmten Aspekten eines Spektrums muss nicht andere Aspekte des Anderen ausschließen. Du nimmst in deiner Argumentation eine bipolare Aufteilung an, sagst aber Links und Rechts wären nicht gleich. Das bezweifle ich. Die Medien in unserer Gesellschaft (Beziehungweise angenommen du bist ein Student oder eine Studendin) die Kreise in denen wir uns wohl hauptsächlich bewegen, sind zu großen Teilen eher links (angehaucht). Zusätzlich wird "links" als Lebensweise eher "alternativ" wahrgenommen, das heißt nicht der "Norm" entsprechend und fällt darum mehr auf. Zusätzlich wird das meiste was "alternativ" ist, automatisch dem linken Spektrum zugeordnet, obwohl es sich bei "normal" und "alternativ" nicht um Begriffe einer politischen Einstellung handelt (nur um ein Gegenbeispiel vorweg zu nehmen, Burschenschaftler sehen auch alternativ aus mit ihren lustigen Kostümen). Wenn du eine bipolare Aufteilung annimmst, so musst du objektiv sagen, dass rechts und links gleich sind (zwar nicht von der Meinung, obwohl es da durchaus Überschneidungen gibt, sondern von ihrer Entfernung zur Mitte). Warum also nationalistisch ausschließen, kommunistisch aber nicht?
Nehmen wir aber nun an, das politische Spektrum ist nicht bipolar, sondern jeder der selbst nachdenkt, setzt sich aus verschiedenen Facetten zusammen. Dann gibt es viel mehr Achsen, z. B. Staat (national oder international), Wirtschaft (liberal oder reguliert), Bürger (selbstverantwortlich oder bevormundbar), usw. Jetzt sieht das schon ganz anders aus. Nehmen wir dann noch persönliche Einstellungen dazu, z.B. Wohlstand (streben nach Reichtum oder Bescheidenheit), Sexuelle Orientierung (Hetero- oder Homosexuell), Religion (streng gläubig oder atheistisch) usw. wird es fast unüberschaubar. Natürlich ist in diesem Gebilde das bipolare Spektrum irgendwo abgebildet und ich möchte nicht leugnen, dass es genug Leute gibt, die sich auf einer Achse in Links und Rechts einteilen lassen, aber es gibt trotzdem noch so viel mehr. Theoretisch kann ich gleichzeitig nationalistisch sein, offen Homosexuell, katholisch, feministisch, eine liberale Wirtschaftspolitik unterstützen, George Bush gut finden, aber selbst keinen Reichtum anstreben. Was? Ist der jetzt links oder rechts? Gute Frage.
Durch den Ausschluss bestimmter Meinungen oder Gruppen werden Vorurteile gegenüber Personen geschaffen, die sich auch damit identifizieren können, aber viel differenzierter Betrachtet werden müssen.
Nun ja, den YouTube Ausschnitt finde ich auch problematisch. So recht glücklich lief das nicht. Hier scheint eine Überreaktion statt gefunden zu haben, die ich beschrieben hatte. Hier wurde, wie du sagst, eine Gruppe pauschal ausgeschlossen. Dies mag auch mit einer Provokation seitens des Burschenschaftlers einher gegangen sein, relativiert aber nur und rechtfertigt nichts.
Ich persönlich hätte im Plenum wohl gegen den Antrag gestimmt, wie er im YouTube Video zu hören ist. Ich sehe Burschenschaftler nicht als Problem und daher auch nicht als Gruppe, für die man Regeln braucht und den Wortlaut der zur Abstimmung gestellten Vorlage finde ich mindestens problematisch. Das Plenum scheint allerdings demokratisch entschieden zu haben. Klar sind deshalb nicht alle Beschlüsse des Plenums nicht mehr zu kritisieren, aber zumindest demokratisch zustande gekommen ist es. Es wäre wünschenswert, wenn das Plenum nun erneut über die Frage entscheiden könnte, aber dafür müsste eine Initiative her.
Du meintest, Burschenschaftler würden eher ausgeschlossen als Kommunisten. Ich persönlich habe das anders erlebt, Ideologiefreiheit und Entradikalisierung wurden von Anfang an gefordert. Linken-Bashing ist meines Erachtens gesellschaftsfähig. Du hast insofern Recht, als dass z.B. linke Plakate im Audimax Wien hängen, Burschenschaftsplakate aber nicht. Ich schätze du spielst darauf an, dass der gesellschaftliche Beißreflex eher nach rechts funktioniert als nach links. Du bringst auf ähnliche Weise die Medien ins Spiel, die angeblich eher links sein. Dem würde ich doch widersprechen. In den 70er Jahren mag das noch so gewesen sein - gegen eine links-liberale Medienlandschaft anregieren zu müssen, halte ich jedoch für einen Mythos der Konservativen. Du hast insofern Recht, als dass sowohl rechte Diktaturen und Sozialismus/Kommunismus/X-Mus ins Totalitäre neigen können. Die Diktaturen in Osteuropa als sozialistisch oder kommunistisch zu sehen, finde ich aber problematisch. Gegen eine Gleichsetzung von Rot und Braun wehre ich mich doch. Linke StudentInnen werden ja deshalb nicht davon gejagt in der Bewegung, weil linke Theorie und Utopie nach wie vor manchen attraktiv erscheint. Das ist eine intellektuelle Entscheidungen, die man Leuten nicht absprechen kann. Rechte Studenten können in ihren Organisationen und Gruppen ebenfalls über rechte Theorie diskutieren - die besetzen aber keine Hörsäle und müssen sich daher auch die Frage nach Ausschlüssen nicht stellen, jedenfalls nicht so wie hier. Es sei dir aber unbenommen, dass Linke gerade aus Deutschland gern blind sind gegen ihre totalitären, diktatorischen Auswüchse.
Wogegen ich mich wehre, ist eine Gleichstellung von links und rechts hinsichtlich ihrer Distanz zur Mitte bzw. überhaupt die dahinter stehende Denkweise. Das links-rechts Spektrum halte ich für veraltet bzw. für grundsätzlich falsch, aber ich muss mich damit auseinander setzen bzw. es annehmen, ganz gleich was ich davon halte. Jedenfalls sind links und rechts für mich qualitative Kategorien. Ich kann auch nicht vergleichen, ob Gelb "näher dran" an Rosa ist als Blau. Ebenso links und rechts.
Auf individueller Ebene sind politische, weltanschauliche Einstellungen klar multidimensional. Kategorien wie links, rechts, progressiv, konservativ etc. sind analytische Abstraktionen. Auch das ist tausendfach durchgekaut worden. Wogegen ich mich wehre sind Unterstellungen, wie du sie am Anfang deines Textes gemacht hattest - indem du auf Menschenrechte und Demokratie pochst, unterstellst du, die BesetzerInnen würden diese missachten. Daher meine polemischen Anspielungen ("Gesinnungstribunale"). Wenn die Protestierenden der Politik nun Undemokratie vorwerfen, und du ihnen das gleiche vorwirfst, werden hier sehr verschiedene Dinge gleichgestellt. Politik fällt aber bindende Entscheidungen, sie hat ganz andere Mittel diese festzulegen und durchzusetzen. Während in der Politik über die Studenten hinweg entschieden worden ist, versucht die Protestbewegung zumindest (Basis-)demokratie. Die offizielle Politik mit den Irrtümern und Unoptimalitäten des Plenums zu vergleichen, finde ich daher nicht gerechtfertigt.
Ich habe das Gefühl, dass dein Eingangsbeitrag auf die Diskussion abzielt, wie (un)demokratisch diese Bewegung bzw. die BesetzerInnen wirklich vorgeht. Vielleicht kannst du die Diskussion mit einem neuen Eingang unter diesem Gesichtspunkt neu beginnen, um das Ganze wieder zu entschlacken. Wir müssen hier ja nicht zu einer Lösung kommen, Konsens im Dissens ("to agree disagreeably") ist oftmals wertvoller als eine Pseudoeinigung.
Nur kurz als Klarstellung, von mir kam nicht: Osteuropa, Diktatur, Politik, gesellschaftlicher Beißreflex und ein paar andere, die ich aber akzeptiere.
Du hast fast recht, worauf ich aber abziele ist die Scheinheiligkeit. Burschenschaftler sind da nur ein Beispiel, es geht mir darum, dass ihr eine gute Idee versucht durchzuführen, aber euch nicht an eure eigenen Ideale haltet. Das ist Doppelmoral, Bigotterie, Scheinheiligkeit, wie auch immer du es nennen magst.
Klar hat das Plenum demokratisch entschieden, einen undemokratischen Beschluss. In diesem Fall scheint es an Selbstreflektion gemangelt zu haben (oder an Respekt vor der anderen Person, mag man ihre Meinung auch noch so schlecht finden).
Ich erwähne die Menschenrechte hauptsächlich, weil sie nicht aufweichbar sind (im Gegensatz dazu, dass du sagst die Protestbewegung "versucht" (Basis-)demokratie).
Dein Argument warum Linke akzeptiert werden, Rechte aber nicht finde ich allerdings lustig: Rechte können ja in ihren Gruppen über rechte Theorie diskutieren. Soll das heißen sie sollen sich ihren eigenen Hörsaal suchen? Oder willst du mir damit sagen, es handelt sich um eine linke Bewegung, darum werden keine rechten Themen diskutiert? Ich möchte dir jetzt nicht die Worte im Munde verdrehen, wahrscheinlich hast du es garnicht so gemeint.
Auch hab ich schon gesagt, dass ich nicht finde, dass man politische Spektren in rechts und links einteilen sollte (es ist nur einfach und es wird von euch (nicht dir) definitiv getan), damit hast du eigentlich angefangen. Ich habe gesagt ihr schließt nationalistisch aus, kommunistisch aber nicht. Dabei gibt es genauso nationalistische Utopien, die nicht mit Diskriminierung, Rassenwahn und Gewalt einhergehen, denn per se bedeutet Nationalismus nur, dass jedem Volk eine eigene Nation zusteht. Übersteigerter Nationalismus, Chauvinismus oder Auserwähltheitsglauben führen dann zu den Dystopien (was allerdings bei Kommunismus nicht anders ist. Wenn man Assimilation fordert, andere Völker vom Kapitalismus befreien möchte und sich als Retter der Arbeiterklasse sieht glaube ich haben wird die selben drei Eigenschaften zusammen). Wie schon gesagt, beide können dazu neigen/dazu missbraucht werden, genauso können beide Utopien hervorbringen, in denen es sich sicher gleich gut leben lässt.
Dass manche linke (könne wir das links-rechts-Spektrum vermeiden? Ich finde es so außerordentlich unpassend, und schrecklich vorbelastet) Utopien gut finden, finde ich ist keine Begründung nationalistische Ideen oder insbesondere Personen(gruppen) die sich damit identifizieren, generell abzulehnen. Wo ist das Basisdemokratisch?
Um das ganze jetzt zu entschlacken, damit wir nicht vom hundertsten ins tausendste kommen (und um mal kurz Bilanz zu ziehen, wir sind uns nämlich einig, dass ein bipolares Spektrum nicht angemessen ist und dass beide Enden dieses Spektrums zur Dystopien führen können):
Ich werfe euch Doppelmoral vor, weil ihr ein Ideal hochhaltet (z.B. Basisdemokratie), dass ihr selber nicht einhaltet (z.B. Ausschluss von Ideen, die euch nicht passen) und wegen der Konsequenzen, die daraus entstehen (Diskriminierung von Personen(gruppen), die sich mit diesen Ideen mehr oder weniger Identifizieren, Bewertung von Menschen anhand von zugeschriebenen gruppenspezifischen Merkmalen, Bildung von Stereotypen).
Eine andere Frage noch, habt ihr eigentlich eine "Verfassung"?

Kontaktdaten? AG?

kontaktdaten bzw. treffzeiten? weil sonst ist das zwar eine schöne textsammlung, aber irgendwie keine ag seite...

hello, sind vom C1 und haben vor ein paar Tagen eine AG gegründet, die sich mit derselben, bzw. einer änhlichen Thematik befasst. Wir würden gerne mit Euch in Kontakt treten, zwecks Absprache oder Kooperation. bitte meldet euch unter ---gelöscht--- lg

Begründung Frauenquote

Die Begründung für die Frauenquote ist sehr sehr mangelhaft. Es wird gesagt, dass es genügend Frauen gäbe, die sich der Stellen annehmen würden, aber Belege dafür werden keine gebracht. Ein Gegenbeispiel ist das ZID an der TU, in dem es bereits eine vorgeschriebene Frauenquote gibt. Das Resultat ist, dass Ausschreibung sehr oft wiederholt werden müssen, da es nicht einmal genügend Bewerberinnen gibt, um die Quote zu erfüllen (abgesehen davon, dass es nicht mehr draum geht, ob die Personen qualifiziert sind). Wenn man sich die Situation an den einzelnen Instituten ansieht, sollte einem schnell klar werden, dass es momentan in einigen Bereich sogar schon ein Problem gibt _überhaupt_ die Stellen zu besetzen.

Meine Aussage ist jetzt nicht, dass ich gegen eine Frauenquote bin, vielmehr ist es sinnvoll (vor allem um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen), dass man a: unter 50% geht (denn es ist in diesem Fall nunmal reiner Sexismus gegenüber nicht Frauen), und b: ebenfalls eine solche Quote für Männer fordert, schon allein um das Zeichen zu setzen, dass man nicht selbst Sexismus betreiben will (Eine gleichhohe Quote für Männer, sofern die Quote unterhalb 50% liegt, wird vmtl für niemanden ein Problem darstellen, da momentan vmtl mehr als die geforderten Plätze von Männern belegt sind).

Weiters wäre es sinnvoll zumindest mit Statistiken zu zeigen, dass eine Besetzung der Stellen überhaupt möglich ist.

Eine Quote die die Qualifikation der Leute herabsetzt ist kontraproduktiv, da sie bei den Leuten, die dann mit diesen unterqualifizierten Mitarbeitern arbeiten müssen, nur Frust erzeugt.

Zum Abschluss sei gesagt, dass ich nicht denke, dass Männer in irgendetwas besser qualifiziert sind als Frauen, aber genau aus diesem Grund sollten Frauen solche Forderungen nicht nötig haben (ehrlich gesagt wäre ich ziemlich entsetzt, wenn ich erfahren würde, ich wurde für eine Stelle nur genommen um eine Quote zu erfüllen obwohl andere besser Qualifiziert sind...)

lg


Ein paar sehr dürftig argumentierte Stellen bei der Begründung der Frauenquote:

"[...] Um diesen Kreis zu durchbrechen ist es nötig (vorerst) Frauenquoten einzuführen, damit auf lange Sicht universitäre Entscheidungen völlig frei von sexistischen, diskriminierenden Urteilen abhängen"[...] Warum ist es 'nötig' und nicht nur eine Möglichkeit unter anderen? Weshalb eignet sich eine Quotenregelung besser? (Ist das überhaupt der Fall?)

Quoten werden als Möglichkeit von vielen diskutiert. Quoten waren schon immer kontrovers diskutiert. Das Argument, dass Quoten besser sind als nichts, finde ich auch unzureichend. Für gewöhnlich wird die Debatte jedoch so differenziert nicht geführt, sondern es heißt ganz plump z.B. "Mit Quoten diskriminieren die Feministinnen die Männer!".

"[...]Dass Quotierungen und deren Erzwingung am grundlegenden Problem kurzfristig und unmittelbar nichts ändern, ist den meisten Befürwortern bekannt. Argumentiert wird jedoch, damit Bewusstseinsprozesse anzustoßen. [...]" Können Bewusstseinsprozesse (ein Wort das hier im Übrigen eher weniger geeignet ist) nicht auch anders angestoßen werden? Wieder: Warum gerade Quoten?

Ich bin kein Experte für Sozialpsychologie. Du bist aber eingeladen, dich einzubringen.

"[...]Jedoch wenn Forderungen gestellt werden, muss irgendwo angefangen werden. D.h.: eine umfassende Veränderung der Gesellschaft mag erstrebenswert sein, real jedoch muss sich auf eine punktuelle Forderung beschränkt werden. [...]" Warum gerade bei Quoten anfangen? Ist nicht schon längst angefangen worden? (Woher denn sonst solche Forderungen? Zeigt das nicht gerade, dass es nicht notwendig ist mit Quoten anzufangen? Vielleicht sogar, dass eine 'umfassende Veränderung der Gesellschaft' schon im Gange ist?)

Sicherlich hat die Entwicklung zu Gunsten Gender Fortschritte gemacht. Die Debatte in manchen Plena, vor allem aber im Stream Chat zeigt jedoch, dass noch viel zu tun ist. Dass die Entwicklung Quoten schnell überflüssig macht, ist eine Möglichkeit, die ich jedoch für unwahrscheinlich halte. Wie im Text erläutert, sollte die Debatte weniger über Quoten sondern allgemeiner über Antidiskriminierung geführt werden. Darum geht es jedoch nicht in diesem Artikel, der sich einem bestimmten Vorwurf widmet.