Männer AG

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Inhalt

Wir sind eine Gruppe Männer, die sich mit männerspezifischen Bildungsthemen auseinandersetzen

FRAGE: IM SINNE DER KRITIK?? Gender mäßig geschlossen?

bla bla bla

Bisherige Termine

18 Uhr vor der Volxküche, der Tag fehlt.


Ansprechpartner

Josef

Email: maenner_ag@public-files.de


Kritik

Sich im Kontext der Gender-Studies mit männerspezifischen Bildungsfragen auseinanderzusetzen mag durchaus sinnvoll sein um nicht nur zu thematisieren was frau-sein an unis bedeutet, sondern ebenso was mann-sein bedeutet und was das für eine Rolle in der Aufrechterhaltung der Geschlechterungleichheit spielt. Oder ist das eine sogenannte Männerrechtsgruppe, die die Rechte der Männder vertreten will? (Mario)

An Mario: Nein, es geht genau um das, was du sagst. Es geht um Bildungsfragen, die sich damit auseinandersetzen, wie die Rolle des Mannes an der Uni aussieht, was sich im Laufe der Zeit geändert hat und was jetzt so passiert.

ok, ich habs noch immer nicht ganz verstanden. Ist das eine AG die sich für die Rechte der Männer einsetzen will, oder die sich damit beschäftigt, warum Männer an der Uni (insgesamt) durch gewisse Mechanismen bevorteiligt werden? (Mario)
gute Frage. Irgendwie hab ich da an beides ein bisschen gedacht. Und das wollte ich beim ersten Treffen auch besprechen.

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obwohl ich der bildung reiner männergruppen kritisch gegenüberstehe hoffe ich dass ich aus der wenigen bisher angesprochenen geplanten inhalten richtig herauslese, dass es (auch) um eine kritische auseinandersetzung mit "maennlichkeit" (als gesellschaftlich strukturierte geschlechterrolle(n) in einer leider nicht gleichberechtigten sondern patriarchalen gesellschaft) gehen soll und damit wie sich diese -auch bildungspolitisch- auswirken und ich halte so eine auseinandersetzung fuer dringend notwendig und sehr wichtig. ich hoffe ihr bezieht da ueberlegungen und erkenntnisse zu "male privilege", kritischer männlichkeitsforschung und zu strategien antisexistischer praxis und dem verlernen verinnerlichter hierarchisierungen mit ein. als erste anregung hier eine literaturliste zu men's studies der ag gender-killer: [1]

ich möchte auch dazu anregen so eine diskussion in einer gender-gemischten gruppe zu führen da ich glaube dass das u.a. eine noch konstruktivere diskussion und eine tiefergehende auseinandersetzung ermöglichen würde (eine geschlossene frauen*gruppe bzw frauen*räume machen ja deswegen sinn weil es sich dabei um eine strukturell diskriminierte bevölkerungsgruppe handelt und es zu einem grossen teil um selbstermächtigung und selbstbestärkung geht). eine kritische auseinandersetzung auch mit eigenen strukturellen privilegien halte ich jedoch fuer notwendig in einer gruppe zu führen, die die miteinbezieht, auf kosten derer die ungleichverteilung geht. ich wuerde zb eine auseinandersetzung mit critical whiteness und white privilege auch nicht in einer dezitiert "nur weissen" gruppe fuehren wollen weil ich die miteinbeziehung oder zumindest die dezitierte offenheit fuer personen die selbst die negativen folgen dieses, auch meines, privilegs spueren, also von rassismus betroffen sind fuer essentiell halte und so ein ausschluss daher kontraproduktiv waere und zudem den strukturellen rassismus perpetuieren wuerde. zudem kann ich wesentlich bessere gegenstratiegien fuer mich erarbeiten wenn ich die seite der betroffenen besser kenne. aehnlich sehe ich es mit der bildung reiner maennergruppen - ohne eure idee hier gleich als sexistisch anprangern zu wollen, denn ich kann mir vorstellen dass es erstmal wie eine gute idee erscheint da auch eine geschlossene gruppe zu machen, ich finde jedoch dass das auch sexistische strukturen reproduzieren wuerde, noch dazu (hoffentlich! ;)) ganz entgegen eurer eigentlichen intention.

das patriarchat sehe ich im uebrigen als ein hierarchisches system das zwar von der grundsätzlichen machtverteilung eines ist das frauen unterdrückt, dass aber durch die mit ihm einhergehende heteronormativitaet und (trotz des grundsätzlichen "männlichen privilegs") zb . über geschlechterrollen auch männer unterdrückt werden (indem ihnen zb bestimmte verhaltensweisen als "nicht-männlich" bzw "zu weiblich" abgesprochen werden zb. weinen, "schwäche" zeigen, "weibliche" kleidung tragen etc.) und ich würde mir nicht nur deswegen wünschen dass sich auch mehr männer an einem emanzipatorischen kampf gegen die patriarchalen (und heteronormativen) verhältnisse beteiligen

- es gruesst eine frau* die sich hoffentlich mit eurer arbeit zumindest teilweise solidarisieren kann sobald es genauere infos darueber gibt

- ich teile, oder besser: glaube viele bedenken verstehen zu können. von meinem eigenen weg her, glaub ich dass es eben um ein sowohl als auch geht, dass für manche männer, die sich verändern wollen, ab und zu eine reine männergruppe ganz angenehm ist. für mich wars anfang glaub ich leichter männern von meinen potenzproblemen und pornografie-missbrauch (missbrauch, weil's jedenfalls mir defnitiv geschadet hat; im übrigen glaub ich auch, dass die wenigsten frauen gerne in pornos mitmachen) - aber die qualität von gemischten gruppen möchte ich auch unterstreichen; wenn eben - was es gibt - die frauen dort nicht ihre wut und empörung aufs patriarchat nicht auf die männer projizieren, jedes wort eines mannes, der beim lernen ist, auf die wagschale legen... lernen funktioniert nämlich unter angsteinfluss schlecht (und will ich wirklich, dass jemand aus angst vor strafe ändert?), dass sollten wir auch bedenken, wenn wir menschen kritisieren, dass sie unser bedürfnis nach selbstbestimmten geschlechterrollen nicht erfüllen!

- Allein die Tatsache, dass viele die Männder SG "kritisch" sehen, eine Frauen AG aber nicht zeigt, dass es hier in vielen Köpfen nicht um Gleichberechtigung geht, sondern um Feminismus. Ich (aus div. persönlichen Gründen) nicht in Gefahr in irgendeiner weiße eine Gleichstellungspoltik in Frage zu stellen... Aber eine Forderungen wie "min. 50% Frauen" impliziert automatische, dass eine Quote von 60/40 nur zu gunsten von Frauen erlaubt ist - Ist das Gleichberechtigung!? Find die Männer AG nur als Gegenpol zu einer Frauen AG gerechtfertigt... Ziel sollte aber eine "Gleichberechtigungs AG" sein (da kann man dann auch gleich die LesBiSchwule-Gruppe auch fusionieren, weil es um eine Lösung für und von allen Gruppen und nicht um Partikularinterssen gehen sollte!

    - ich versteh nicht ganz wie du da jetzt auf Quoten kommst? brennt dir das einfach grad auf der Seele und du willst das irgendwo loswerden oder steht das in einem Zusammenhang?? ich seh nämlich keinen..

und was soll bitte heißen, dass es die FrauenAG nicht kritisiert wurde, die musste im Gegenteil (soviel ich weiß) ihre Seite aus dem Wiki verschieben,weil Inhalte ständig gelöscht wurden und ist extremen Anfeindungen ausgesetzt!? was die männerAG betrifft - es stimmt zwar dass es für Frauenräume andere Gründe gibt, aber wenn es eine Bewusstseins- und Reflexionsgruppe ist kann es sicher Sinn machen sich nur unter Männern zu treffen, kann durchaus spannend für alle Beteiligten werden!

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Kritik der Kritik

Auch wenn - statistisch betrachtet - nach wie vor Frauen in unserer Gesellschaft auf vielen Ebenen benachteiligt sind gegenüber Männern, sich also strukturell eine Männerherrschaft diagnostizieren lässt, so ist es auf der Ebene des Individuums doch so, dass die meisten Menschen - Frauen, Männer und alle, die sich weder der einen noch der anderen Gruppe zugehörig fühlen - gleichzeitig Unterdrücker und Unterdrückte sind.


Ich glaube auch, dass es, wenn es um eine systemische Diskussion geht, eine Gender-gemischte Gruppe mehr Vielfalt bietet und damit in meinen Augen mehr Sinn macht.


Völlig unsinnig - wenn auch aufgrund der Geschichte verständlich - finde ich es, die Bildung von Männergruppen grundsätzlich in Frage zu stellen. Diese Haltung zeugt meines Erachtens davon, dass Emanzipation als intrapersonaler Wachstums- und Veränderungsprozess noch von wenigen Menschen verstanden und angegangen wird.


Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass jemensch, die/der sich wirklich mit der EIGENEN Genderrolle und allem was damit zusammenhängt - und das ist fast die ganze Person - beschäftigt hat, den Eigenwert und die Unersetzbarkeit des Austausches in einer Gender-homogenen Gruppe nicht erkennt bzw. gar anderen Menschen ausreden wollte oder - im allerschlimmsten Fall - ihnen das Recht dazu abzusprechen vermochte.


Ich halte es für ebenso notwendig, sich mit Gleichberechtigung als strukturellem und gesellschaftspolitischem Thema auseinanderzusetzen, wie mit der ganz persönlichen Geschlechterrolle und allem Denken und Fühlen das davon beeinflußt ist.


Es macht mich traurig zu sehen, wie Ersteres oft als Ausweg benutzt wird, um sich mit Zweiterem nicht kritisch auseinandersetzen zu müssen. Es ist halt bequemer über die Gesellschaft zu reden, als über die eigenen Verstricktheiten in Rollenmuster.


Dieses Phänomen mache ich, unter anderen, für die absurde Situation verantwortlich, dass es heute emanzipatorische Männergruppen in emanzipatorischen und kritischen Kreisen oft so schwer haben und sich dauernd rechtfertigen müssen, warum es sie überhaupt gibt.