Diskussion:Bologna und Gipfel in Wien AG
Also sorry dass ich nicht längere Texte einbringen kann, mir (Klaus Botschen) fehlt die Zeit dazu.
Aber:
Vielen Menschen ist da gar nicht bewußt, daß hier in den letzten 10 Jahren alles, was da in hunderten Jahren an akademischer Kultur aufgebaut wurde, kaputt gemacht wird. Der Bachelor ist ein Rückfall ins Mittelalter, was Qualität und Umfang der Ausbildung bedeutet. Von weitergehenden Kompetenzen und Charakterbildung gar nicht zu reden.
Deutschland wollte vor 12 Jahren die Ausgaben für Bildung reduzieren, darum diese ganze Bologna-Reform. Statt einem 5-6jährigen Diplomstudium soll nun die allgemeine Hochschulreife mit einem 3-jährigen Bachelor erreicht werden - durchgestrafft natürlich, damit man möglichst viel Wissen hineinpackt, und mit einer längeren Seminararbeit als Abschluß. Damit bleiben 2.5 Jahre für den Wissenserwerb. Für Forschung ist da keine Zeit mehr! Der Bachelor dient dazu, in möglichst kurzer Zeit halb ausgebildete Schmalspurakademiker der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen.
Der andere Aspekt ist diese ganze Akkeditierungs- und Zeritifizierungsbürokratie. Die Lehrenden werden dardurch zermürbt, wie Prof. Weber (Innsbruck) in seinem Vortrag in der Aula deutlich gemacht hat.
Zur Autonomie fällt mir nur ein: "Mit Blick auf das Jahr 2010 verpflichten wir uns sicherzustellen, dass die Hochschulen über die für die Durchführung der vereinbarten Reformen erforderliche Autonomie verfügen und bestätigen die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung der Hochschulen." (Bergen, 19. – 20. Mai 2005 (Bergen-Kommuniqué)).
Die Autonomie ist beschränkt auf die Durchführung der "vereinbarten" Reformen... und wie der Betriebsrat der Uni-Angestellten in seinen Forderungen schreibt, wurde die Autonomie begleitet von einem Sparpaket...
Vielen Dank für die Zeilen!
Ich wollte nur ausdrücken wie gut mir diese Zusammenfassung gefällt. Kurz und bündig. So sollte jeder verstehen können worum es in dem mysteriösen Bolognia-Prozess geht.
"Analyse des Prozesses" ausweiten
Der Text ist eine gute Einleitung, mir fehlt aber ehrlich gesagt eine detailliertere Analyse des Prozesses. Man/Frau könnte ev. auf die Risiken der einzelnen Hauptaspekte des Prozesses eingehen, bzw. auch darauf, wie man sie im Sinne der Bildung missbrauchen kann. -- Totycro 16:13, 27 December 2009 (CET)