Universitäre Qualitätssicherung

Aus Unibrennt Wiki (Archiv)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wir bestimmen die Qualität von Bildung!


Unserer Meinung wird es bald von essentieller Bedeutung für diese Protestbewegung sein, realistische Vorschläge zu besitzen, die beschreiben wie unsere Forderungen umgesetzt werden können. Weil wir uns nicht auf die Intelligenz und Kreativität von Politikern verlassen könne, hier ein Vorschlag vom dem wir glaube nachhaltig zu sein:

Wir würden euch um Feedback bitten. Nur weil wir glauben, dass unsere Idee gut ist muss sie es noch lange nicht sein.

Idee

Die Grundidee unseres Vorschlages ist, dass wir (also alle Studenten) die Qualitätskriterien für das Studieren festlegen und dann die Bildungsorganisationen dazu zwingen ihre Tätigkeiten nach unseren Kriterien zu verbessern. Dazu müssen wir Qualitätskriterien erstellen und durchsetzen.


Qualitätskriterien erstellen

Bevor wir darauf eingehen, wie wir Zwang erzeugen und langfristig aufrechterhalten können, möchten wir auf die Qualitätskriterien eingehen und damit auf das Problem, dass Qualität nur schwer messbar ist. Messbarkeit halten wir dabei für grundlegend um Veränderungen feststellen zu können und damit sich verschlechternde Situationen zu erkennen bevor der Unmut darüber derart groß wird, wie er zum Beispiel heute ist. Schwierig aber entscheidend ist dabei festzulegen wie gemessen wird. Vielleicht kann man sich mit folgenden Beispielen etwas mehr darunter vorstellen:


Beispiel: Qualitätskriterium "zeitliche Flexibilität":

Vorlesung ohne Anwesenheitspflicht und 3 Prüfungsterminen = 1,5 Punkte
Vorlesung ohne Anwesenheitspflicht und mehr als 3 Prüfungsterminen = 1 Punkt
Vorlesung mit Übung mit 2 fixierten Tests = 3 Punkte
Vorlesung mit Übung mit 3 fixierten Tests davon einer zum Auswählen = 2,8 Punkte
Übung mit fixierten Terminen = 5 Punkte
Übung mit Wahlmöglichkeit der Termine innerhalb einer Woche = 4,5 Punkte
...
Vorlesung wird jedes Semester angeboten -0,5 Punkte (abgezogen)
Es existiert eine Vorlesung mit äquivalentem Inhalt in derselben Stadt(die sicher
angerechnet wird) -0,3 Punkte (abgezogen)
...

oder mit

A   ... Anzahl Termine mit Anwesenheitspflicht
W_i ... Anzahl Termine mit Anwesenheitspflicht dafür aber i Wahlmöglichkeit (A ist der Sonderfall W_1)
i   ... Anzahl Wahlmöglichkeiten
G   ... Gesamtanzahl der Termine

Bewertung =  (A + W_2/2 + W_3/3 + ...)/G
(kleine Werte gut, große schlecht)

Um auf eine Aussage für eine gesamte Universität oder einen Studienplan zu kommen wäre es leicht möglich den Mittelwert der einzelnen Bewertungen für Lehrveranstaltungen mit oder ohne Gewichtung (ECTS Punkte) zu berechnen.


Mehr Vorschläge finden sie hier: Qualitätskriterien für Bildung

Die Forderungen, wie sie in den letzten Tagen entstanden sind, stellen die richtige Grundlage dar, um darauf ein nicht zwingendermaßen in sich schlüssiges Regelwerk zu formulieren. Sie müssen "nur" in messbare Qualitätskriterien umformuliert werden.

Wer bestimmt diese Regelwerk, oder falls die Bewertungen berechnet werden können dieses Kennzahlensystem? Einzig sinnvolle Antwort auf diese Frage sind wir Studenten. Unserer Meinung nach kennen wir unsere Bedürfnisse besser als alle anderen.

Wie einigen wir uns auf Kennzahlen und deren Berechnung? Demokratisch und damit transparent für die Bildungsorganisationen die damit arbeiten müssen.

Wann verbessern wir unseres Kennzahlensystem? Bei Bedarf: Sollte sich zum Beispiel Abzeichen, dass eine Bildungsorganisation Fehler in unseren Annahmen zu unseren Ungunsten ausnützen, bessern wir unsere Fehler aus. Regelmäßig: Unsere Meinung ändert sich wahrscheinlich auch mit der Zeit.


Qualitätskriterien durchsetzen

Grundsätzlich muss von Bildungsorganisationen erwartet werden, dass sie nicht zu einer Qualitätssicherung gezwungen werden müssen. Sie sollte vielmehr den Sinn darin selbst erkennen und dankbar für die Informationen, die sie sich sonst nur schwer beschaffen kann, sein. Welches Unternehmen wäre gegen ein qualitativ hochwertiges und transparentes Qualitätsmanagement, dass nicht von ihm selbst betrieben werden muss.

Wollen wir dann zusätzlich die Bildungsorganisationen bei ihrem Bestreben, sich selbst zu verbessern, unterstützen und ihnen Feedback geben, bilden wir unsere Kriterien auf eine Reihenfolge ab und veröffentlichen diese. Unserer Meinung nach ist die Information welche Bildungsorganisationen nach unseren Kriterien besser sind als andere wertvoll genug um ihre mediale Verbreitung sicherzustellen. Wir glauben auch, dass man damit "Bildungsbewusstsein" in der Bevölkerung schaffen und erhalten kann.

Direkte Unterstützung ist auch für Lehrende denkbar, werden Meinungen einheitlich von Studierenden mehrerer Unis gesammelt können Bestbewertete in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet werden. Zum Beispiel: Best bewerteter Vortrag, Skriptum in Österreich, Wien, Uni Wien allgemein oder in einem bestimmten Fachbereich. Auch ist das ganze umgekehrt denkbar, so müssen sich die Schlechtesten geeignete Hilfe gefallen lassen, wobei unserer Meinung nach diese nicht veröffentlich werden soll. Zum Beispiel: Die 10 schlecht bewertesten Vortragenden werden zu Rhetorik Seminaren verpflichtet. Wir glaube, dass viele Wissenschaftler und Lehrenden an unseren Universitäten großen Wert auf ihr Ansehen legen und damit könnte man ihnen eine weitere Möglichkeit geben dies auszuleben. Wissenschaftler die Unterrichten sollten nicht nur für ihre forschende Arbeit (hier gibt es schon eine Vielzahl von Preisen), sondern auch für ihre lehrende Arbeit ausgezeichnet werden können.


Hinterlegung im studentischen Alltag

Bei der Frage wie die benötigten Daten gesammelt und verarbeitet werden können, drängt sich die Verwendung von Computersystem auf. Da wir aber den Gedankengang "Wie wird das in bestehende Systeme integriert?" für weniger gut halten, wie "Wie sollte ein studentisches Informationssystem aussehen, dass dies schon berücksichtig?", weil wir darin Unmengen an Gestaltungsmöglichkeiten sehe, möchte wir Zweiteren ausarbeiten. Außerdem ist Anzahl verschiedener System auf verschiedenen Unis heutzutage derart groß, dass wir sowieso nicht über dasselbe reden würden.

Diese Informationssoftwaresysteme sollen nicht, wie wahrscheinlich die meisten bereits Bestehenden auf die Verwaltung von Lehre (Sicht der Bildungsorganisation) sondern möglichst ausschließlich auf die Verwaltung von Studium bzw. Studien (Sicht der Studenten) ausgerichtet sein. D.h. auch nicht darauf ausgelegt werden, Daten für Qualitätskriterien zu sammeln, sondern den Studenten bei all seinen Tätigkeiten unterstützen. Dabei ergibt sich der "richtige" Datenstamm für die Qualitätssicherung von selbst.

Wieder ist zu vermuten, dass wir Studenten die Tätigkeiten von Studenten am besten kennen. Deswegen sollten wir dieses System entwickeln. Finanzieren sollten wir es über Bildungsorganisationen, die sich durch uns Arbeit sparen, und politische Organisationen (EU, Staaten, Länder, Städte), die einen Sinn in hochwertiger Qualitätssicherung im Bildungswesen sehen, sei es auch weil sie sich durch bessere Bildung eine gewinnbringendere Wirtschaft erwarten.


Einen Vorschlag dazu bearbeiten wir gerade und der wird veröffentlicht, sobald er näherungsweise verständlich ist.

Danke fürs Durchlesen! Schreibt bitte auch eure Gedanken dazu hier in die Diskussionsseite. Da wir selber sehen, dass es nötig ist noch viel Arbeit in diese Idee zu investieren, machen wir es von euch abhängig, ob wir uns die Zeit dafür nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

AG Wir bestimmen die Qualität von Bildung!